Was ist Resilienz?
Wie bereits in unseren Artikeln über Resilienz im Alltag und Resilienz und toxische Beziehungen in vorherigen Kapitel beschrieben kann man unter Resilienz folgendes verstehen:
Wir haben im Laufe unseres Lebens aufgrund dem Einfluss von Eltern und wichtigen Personen in unserem Umfeld sowie durch persönliche Erlebnisse gelernt, die Welt eher mit positiven oder negativen Gedanken zu sehen.
Diese Muster und Glaubenssätze sind tief in uns verwurzelt und laufen als Automatismen blitzschnell ab. Dazu kann man die Grundhaltung von optimistisch und pessimistisch veranlagten Menschen wie folgt unterteilen:
Optimistische Menschen tragen die Grundhaltung:
· Was ich anpacke, gelingt mir. Ich weiß was ich kann.
· Ich habe Kontrolle über mich und mein Leben.
· Ich lebe authentisch.
Pessimistische Menschen tragen eher die Grundhaltung:
· Nichts, was ich anpacke gelingt mir. Das geht sowieso wieder schief.
· Ich kann nichts ändern.
· Ich bin den Menschen und Umständen ausgeliefert.
Eine positive Einstellung ist meist der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden, Gesundheit und Freude.
Optimisten leben zudem statistisch länger. Das ist nicht nur ein Slogan, sondern eine wissenschaftlich belegte Tatsache!
Optimisten leben nicht nur länger und gesünder, sie haben auch mehr Kontrolle über ihr Leben, sie gehen mutiger an die Bewältigung von Herausforderungen heran und ihnen gelingen die Dinge einfacher. Optimisten besitzen Zuversicht und (Selbst-) Vertrauen.
Was steckt in dem Wort Lösungsorientierung?
- Lösungsorientierung
- Lösungsorientierung
Lösung – und Orientierung. Das bedeutet, Lösungen geben uns eine Orientierung.
Lösungsorientierung ist eine Sache der Haltung.
Deshalb gilt, Lösungsorientierung verhilft Ihnen zu mehr Klarheit und Stärke.
In dem Moment, wo Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Lösungen richten, entziehen Sie dem Problem die Macht.
Es hört sich sehr leicht an. Doch auch das ist nicht für alle Menschen einfach.
Alles beginnt im Kopf.
Die sicherste Art, ein Problem zu behalten, ist die „Schuldzuweisung“. Indem wir anderen die Schuld geben, geben wir unsere Macht auf und können auch keine Lösungen sehen.
Wenn wir in unserem Problem stecken bleiben, steigt unser Stresspegel, Angst, Wut, Verzweiflung kommen womöglich dann auch noch hinzu.
Wenn wir Kritik, Ablehnung, Angst oder Negativität ausgesetzt sind, entweder durch unsere eigenen Gedankenprozesse oder durch andere Prozesse, produziert unsere Körper einen höheren Cortisolspiegel.
Das wiederum kann das Denkzentrum unseres Gehirns abschalten und suboptimales Verhalten aktivieren. Kurz gesagt, es bereitet uns darauf vor, reaktiver, sensibler und weniger logisch zu sein. In diesem Zustand ist unsere Fähigkeit, Situationen genau wahrzunehmen, beeinträchtigt, Es ist wahrscheinlicher, dass wir nach negativen Dingen suchen und sie vergrößern.
· Was ist Mobbing?
Den Begriff Mobbing dürfte nahezu jeder im Leben schon einmal gehört haben. Doch was ist Mobbing genau?
Mobbing kommt aus dem Englischen und setzt sich aus dem Wort „Mob“ zusammen, welches eine große, aufgebrachte Menschenmenge beschreibt. In der Soziologie bezeichnet man Mobbing wie folgt: Menschen, die ständig wiederholt und regelmäßig schikaniert, gequält und seelisch verletzt werden.
Dieses Phänomen tritt in unserer Neuzeit immer häufiger auf: es fängt bereits in der Schule an, in Sportvereinen, am Arbeitsplatz, im Internet und sogar in der eigenen Familie. Mobbing hat hierbei keine klaren Anhaltspunkte: es werden im Prinzip die Schwächen eines Menschen ausgenutzt, diesen seelisch und sogar körperlich zu verletzen. Die Regelmäßigkeit spielt dabei eine wichtige Rolle, da Mobbing von herkömmlichen Konflikten zu unterscheiden ist. Betroffene Personen leiden meistens stark, entwickeln Depressionen, ziehen sich zurück und meiden soziale Kontakte.
· Mobbing in der Familie
Mobbing in der Familie kommt häufiger vor, als man glaubt. Oftmals findet man dieses Verhalten unter Geschwistern, aber auch Ehepaare, Eltern-Kind-Beziehungen und Verwandte können zu Mobbern / Gemobbten werden.
Das Abstruse dabei ist, dass die Familie eigentlich der wichtigste Stützpfeiler ist, wenn man mit sozialen Kontakten in einen Mobbing-Kreislauf gerät.
Mobbing in der Familie wird sehr oft mit häuslicher Gewalt in Verbindung gebracht. Väter, die ihre Frauen oder Kinder schlagen. Mütter, die ihre Kinder regelmäßig anschreien oder fertig machen. Kinder die ihre Geschwister erniedrigen. Die Beispiele können immer weiter geführt werden.
Wichtig ist es hier, Gespräche bei engen Freunden, Verwandten oder Beratern zu suchen. Die Corona Pandemie brachte eine erschreckend hohe Zahl an gemeldeten Mobbingopfern innerhalb der eigenen vier Wände (Familie) hervor, die zudem mit häuslicher Gewalt zu kämpfen hatten.
· Mobbing im Kindergarten
Der Kindergarten – die erste, richtige Stätte für soziale Kontakte kleiner Kinder. Kinder können jedoch in so einem frühen Alter noch keine komplexen, emotionalen Auswirkungen ihres Verhaltens einschätzen. Das Ärgern der Kameraden gehört im Kindergarten immer häufiger zum Alltag und der Spruch „Kinder können grausam sein“ trifft es hier deutlich.
Wichtig ist es hier, dass die Schutzbefohlenen (ErzieherInnen) frühzeitig Mobbingverhalten erkennen und offen ansprechen. Viele Kinder schämen sich, wenn sie für ihr Verhalten getadelt werden und das sollte neben der Kontaktaufnahme zu den Eltern eine Maßnahme sein!
· Mobbing in der Schule
Wie im Kindergarten geht es in der Schule sehr häufig weiter. Neben dem Arbeitsplatz im Berufsalltag ist die Schule Mobbingort Nr. 1, denn Kinder entwickeln sich innerhalb der Pubertät und verändern sich. Hormonschwankungen führen zu chaotischen Gefühlswelten, die sich in Trauer, Wut, Missgunst, Neid und Zorn auswirken können.
Mobbing in der Schule ist ein diskutiertes Problem in unserer heutigen Gesellschaft und viele LehrerInnen sind oftmals überfordert, denn hier hilft das direkte Ansprechen oftmals nicht den gewünschten Effekt: Mobber fühlen sich hier sogar oftmals animiert, weiter zu machen und ihre Mobbingopfer immer weiter zu quälen.
Hier sollten Schulpsychologen, Eltern, Schulrat und weitere Instanzen eingeschaltet werden, denn die Entwicklung gemobbter Kinder ist ein hohes Risiko für Suizide oder krankhafte, psychische und seelische Verhaltensmuster.
· Mobbing am Arbeitsplatz
Mobbing am Arbeitsplatz ist ein weit verbreitetes Phänomen – Schätzungen zufolge erfahren mehrere Millionen Menschen in Deutschland in ihrem Berufsleben Mobbing. Während der Corona Pandemie wurden der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wesentlich mehr Übergriffe hinsichtlich Mobbings am Arbeitsplatz gemeldet!
Mobbing am Arbeitsplatz zählt zu den häufigsten „Orten“, in denen Mobbing im Alltag vorkommt. Am Häufigsten ausgeprägt ist Mobbing zwischen Mitarbeiter-Kollegen und Chef-Mitarbeiter.
Zunächst einmal: Mobbing am Arbeitsplatz ist strafbar. Deshalb sollte in jedem Fall Hilfe holen eingeholt und eine Vertrauensperson im Unternehmen sollte eingeweiht werden, wenn man Opfer von Mobbing wurde. Zusätzliche Unterstützung bei einer Mobbing-Beratung wird empfohlen, die über die eigenen Rechte informiert und bei den weiteren Schritten zur Seite steht.
· Resilienz schützt auch bei/vor Mobbing
Resilienz ist eine körpereigene und mentale Schutzfunktion, die man im Alltag vor allem in Mobbingsituation gut anwenden kann. Resiliente Menschen strahlen nicht nur Selbstbewusstsein aus, sondern lassen viele Sprüche oder Aktionen nicht an sich heran. Merkt der Mobber dies, werden Mobbingaktionen schnell „langweilig“ oder man sucht sich ein anderes Opfer.
Verschiedene Mobbinghandlungen können sich wie folgt äußern:
Gerüchte & Unwahrheiten: Werden Gerüchte und Unwahrheiten in die Welt gesetzt, die deren Ruf schaden und den Charakter beleidigender Unterstellungen erhalten, wird dies bereits als Mobbing bezeichnet.
→ Resilienz soll helfen, über diesen Dingen zu stehen. Die direkte Konfrontation mit dem Mobber kann Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein vermitteln, denn Mobber greifen häufig die vermeintlich „schwach-wirkenden“ Menschen an.
Falsches Bewerten von Leistungen: Geht das Mobbing von einem Vorgesetzten aus, bewertet dieser Deine Leistungen nicht sachgerecht oder bauscht Fehler zu Tragödien auf.
→ Hier sollte man offen kommunizieren, ob ein persönliches Problem mit der betroffenen Person besteht oder warum Bewertungen tendenziell zu ungunsten einer Person ausfallen.
Sticheleien & Hänseleien: Ständige Sticheleien und Hänseleien vonseiten Deiner Kollegen sind ebenfalls eine Form des Mobbings am Arbeitsplatz.
→ Hier sollte man unterscheiden. Manchmal handelt es sich um „Tageshandlungen“ aus schlechter Laune heraus. Dabei ist es vom „Mobber“ kein gezieltes Mobbing, sondern dieses kann einfach einen schlechten Tag haben. Geschieht dies zu Beginn, kann man mit einem schlichtenden Spruch den drohenden „Mobbingkeim“ oftmals früh genug aus der Welt schaffen.
Verweigern wichtiger Informationen: Werden Dir regelmäßig wichtige Informationen vorenthalten, so dass Du Deine Arbeit nicht mehr leisten kannst, spricht man ebenfalls von Mobbing.
→ Werden Informationen systematisch vorenthalten, um den Arbeitsfluss zu stören, sollte man umgehend Kollegen oder Vorgesetzte einschalten und sich Informationen anderweitig beschaffen.
Massive & ungerechte fachliche Kritik: Jeder macht mal Fehler und wird dafür kritisiert. Aber wenn die Kritik nicht konstruktiv geäußert wird, die Geeignetheit für eine Stelle immer wieder in Frage gestellt wird, dann ist das als Schikane zu werten. Vor allem, wenn die Person dabei auch noch eingeschüchtert und respektlos behandelt wird.
→ Ungerechte Kritik sollte in einem Feedback Gespräch offen kommuniziert werden
Ausgrenzung/Isolation: Du wirst wie Luft behandelt, man geht Dir aus dem Weg und grenzt Dich aus, beispielsweise beim Tratsch in der Kaffeeküche, bei Meetings oder Abteilungsrunden.
→ Hier hilft es, einen engen Vertrauen im Unternehmen mit einzuschalten
Betroffener wird als unfähig dargestellt: Wenn Du von Vorgesetzten oder Kollegen dauerhaft und unsachlich als unfähig abgestempelt wirst, erfüllt das die Voraussetzungen für Mobbing.
→ Ist die Kritik unberechtigt, sollte man konkret nach Gründen und Beispielen fragen. Dies kann auch oft ein Anreiz sein, sich ständig zu verbessern. Positive Energie aus Neid und Missgunst ziehen!
Beleidigungen: Beim Mobbing kommt es nicht nur zu Sticheleien, auch Beleidigungen werden mitunter geäußert – entweder ganz direkt oder aber auch hinter Deinem Rücken.
→ Beleidigungen fallen unter das Strafrecht und können zur Anzeige gebracht werden.
Arbeitsbehinderung: Unter Arbeitsbehinderung versteht man, dass Du Deine Arbeit nicht fachgerecht ausführen kannst, da Dir beispielsweise kein Zugriff auf ein relevantes Laufwerk auf Deinem Computer gewährt wird.
→ Hier sollte man ebenfalls klar mit dem Vorgesetzten kommunizieren
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